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· XTC : Drums And Wires
· XTC : Black Sea
· Martin Newell / Andy Partridge : The Greatest Living Englishman
· XTC : Skylarking
· XTC : Apple Venus Vol. 1
· XTC : Wasp Star - Apple Venus Vol. 2
XTC : Drums And Wires
Geschrieben am Friday, 04.April. @ 21:36:50 CEST
Thema: CD - Discographie / Review
File under: NewWave

XTC
Drums And Wires
Virgin Records Ltd
CDV 2129

1979
55:20


Und hier also: Die neuen Beatles bzw. die Pop-Band unter den NewWave-Acts. XTC schöpften ganz klar aus den Sechzigern (wer bei "Life Begins At The Hop" nicht "Under My Thumb" heraushört, sollte doch noch mal genau hinhören) und mixten dies auf freche Weise mit den aktuellen, frischen Sounds Ende der Siebziger. Heraus kamen schnelle, freche, stellenweise schrille Songs, denen man noch anhört, daß durchaus Punk Pate gestanden hat, aber auch Ska und Rock'n'Roll. Dabei wirkt das niemals simpel oder einfältig, das sind probate Songs mit Witz und Schwung und Uh-hu-hu's. Wenn Pop, dann so -mindestens. Kann man trotz des einen oder anderen schwachen Songs geradewegs so durchhören. ***

XTC : Black Sea
Geschrieben am Saturday, 22.February. @ 21:39:14 CET
Thema: CD - Discographie / Review
File under: NewWave

XTC
Black Sea
Virgin Records Ltd.
CDV 2173

1980
59:44


XTC hätten die Beatles der Achtziger sein können: Ihre Songs waren frech, unbehauen, genauso NewWave wie Pop, der Sound erfrischend. Und die Qualität ihrer Kompositionen ist unbestritten hoch, keine schnell hingerotzten Liedchen, sondern interessante, teilweise verwegende Melodien, die sich in den Gehirnwindungen festsetzen wie Fusseln in den Sofaritzen. Und dabei genauso produziert, wie es sein muß: Keine Weichspüler-Algorhithmen, die alles gleichmäßig abschleifen, sondern unvermittelt und direkt. Daß es dann doch nur zu einigen Achtungserfolgen (vom Mainstream aus gesehen) gereicht hat, muß wohl auch an ihrem Underground-Status liegen. Ich persönlich kann nur 3-4 Stücke von ihnen wirklich hintereinander ertragen, dies Überschwängliche darin nervt mich irgendwann. Absolute Highlights allerdings "Living Through Another Cuba" -darin passieren so viele kleine Dinge wie Percussion-Sounds, Geknarze, Vintage-DrumBox-Einlagen, usw.- sowie der XTC-Pop-Song schlechthin "Sgt. Rock" -man achte auf die Gitarren-Sounds. Nette Platte. *** -mm02

Martin Newell / Andy Partridge : The Greatest Living Englishman
Geschrieben circa 2001
Thema: CD - Discographie / Review

Martin Newell / Andy Partridge
The Greatest Living Englishman
Pipeline Records
PIPECD 002

1993
46:30


Andy Partridge, ja genau der von XTC, hier in seiner Rolle als "The New Improved Andy Partridge" (so steht's drauf). Zusammen mit Martin Newell produzierte er eine CD mit artifiziellen Pop-Songs, die sowohl vom Sound her als auch von der Musik ganz stark nach den Beatles klingen. Moderne Produktionsweise bleiben außen vor, hier gibt es dünne Bässe, schlappiges Schlagzeug, ein paar klassische Elemente und jede Menge Song typisch englischer Kleinstadt-Couleur. Und in Track 11 mündet das Stück in eine Feedback-Orgie a la Hendrix. Schon ziemlich seltsam: So anachronistisch und dennoch vertraut. Pop-Musik eben. -mm01

XTC : Skylarking
Geschrieben circa 2000
Thema: CD - Discographie / Review
File under: NewWave

XTC
Skylarking
Virgin Records / EMI
786691-2 / CDV-2399

1986
45:42


Es mußte erst ein Produzent vom Schlage eines Todd Rundgren anrücken, damit XTC radikal den Bruch mit ihrer musikalischen Vergangenheit vollzogen, der sich bereits auf dem Vorgänger-Album "Mummer" (noch etwas unentschlossen) andeutete: Weg vom New Wave/Power-Pop, hin zum reinen Songwritertum der klassischen Beatles-Schule. Und dies gelingt grandios: Selten zuvor in der Pop-Historie erschien ein Album, daß so konsequent ein Ziel verfolgt: Die Schaffung des perfekten Pop-Albums mit Songs in der klassischen 3 Minuten-Form! Partridge & Co. schütteln mit scheinbarer Leichtigkeit eine Perle nach der anderen aus dem Ärmel, dabei bleibt stets ein roter Faden erkennbar, sowohl musikalisch (den Rahmen bilden Vögelgezwitscher, Wellenrauschen etc.; die Musik selbst ist durchgehend sanft und entspannt wie ein fetter Joint) als auch textlich (insofern ein Konzeptalbum: Es geht um die 4 Jahreszeiten, z.B. um den Tod [Winter], Wiedergeburt [Frühling]). Böse Zungen fanden dieses Monument schlicht arrogant. Dabei konnten sie es wohl nur schwer ertragen, daß sie es hier mit einem Werk zu tun hatten, welches problemlos mit jedem (!) Beatles-Album konkurrieren kann. Erst 13 Jahre später legten XTC mit "Apple Venus Vol. 1" wieder ein ähnlich in sich geschlossenes Meisterwerk vor! - Anmerkung: Der Song "Dear God"(3:37) erschien ursprünglich als B-Seite der Single "Grass". Ironischerweise bekam dieser bitterböse Atheisten-Song ausgerechnet in den "frommen" USA massives Airplay, woraufhin "Dear God" nachträglich als eigenständige Single erschien und auf "Skylarking" teilweise statt "Mermaid Smiled" (kommt auf die Pressung an) veröffentlicht wurde. Mein Tipp: "Dear God" ist ein immens wichtiger Song im XTC-Universum - beim Kauf von "Skylarking" darauf achten, daß dieser Song enthalten ist. -flagg00

XTC : Apple Venus Vol. 1
Geschrieben circa 2000
Thema: CD - Discographie / Review
File under: NewWave

XTC
Apple Venus Vol. 1
Cooking Vinyl / Idea Records
COOKCD 172

1999
50:02


Nach sieben langen Jahren das erste Lebenszeichen von XTC. Und das Warten hat sich wahrhaftig gelohnt. "Apple Venus Vol. 1" ist ein sinfonischer Paukenschlag, den die Herren Partridge und Moulding zusammen mit einem 40-köpfigem Orchester aus London eingespielt haben - ein unglaublich die Sinne betörendes Glanzstück, das mal wieder aufzeigt, wie Pop auch jenseits aller Moden klingen kann: Viel Streicher, wenig Schlagzeug, dazu hauptsächlich akustische Gitarren und wunderschöne Melodien - der perfekte Soundtrack für den Film im Kopf, der sich an einem sonnigen Sonntagmorgen beim Kaffeekochen abspielt. Besonders hervorstechende Songs: "I'd Like That", "Frivolous Tonight", "Harvest Festival". Ein halbes Jahr später erschien dann das entgegengesetzte Album "Wasp Star - Apple Venus Vol. 2" (siehe dort), welches die Band wieder zu ihren Ursprüngen á la "Black Sea" zurückführte, zur krachigen und lauten E-Gitarre. -flagg00

XTC : Wasp Star - Apple Venus Vol. 2
Geschrieben 20. August 2000
Thema: CD - Discographie / Review
File under: NewWave

XTC
Wasp Star - Apple Venus Vol. 2
Cooking Vinyl / Idea Records
COOKCD 194

2000
50:54


"Wasp Star - Apple Venus", der zweite Streich. Und wie angekündigt, enthält das Album tatsächlich "mehr Hooks als ein Peter-Pan-Film" (Partridge). Gleich der Opener "Playground" gibt die neue Marschrichtung vor: Harte Gitarrenriffs, schwere Drums und ein wummender Bass beweisen, das XTC das Rocken nicht verlernt haben.  Gleich anschließend besticht "Stupidly Happy"  mit einer pulsierenden Monoität: Der Songtitel ist Programm - dürfte ein Riesen-Hit werden! "My Brown Guitar" erinnert an George Harrison und begeistert ebenfalls durch den großartig in Szene gesetzten Gitarrenpart. "Standing In For Joe" wiederum ist als Hommage an Steely Dan zu verstehen. Der beste Song auf "Apple Venus 2" ist allerdings "Church Of Women", einprägsam durch seine Leichtigkeit, gleichzeitig bemerkenswert in der substanziellen Tiefe. Leider gibt es auch zwei Ausfälle: Das schlappe "Boarded Up" und das langweilig produzierte "In Another Life" - da hätte man mehr aus den Songs herausholen können. Dennoch ist es ein sehr gutes Album - und aufgrund der Zugänglichkeit das optimale Album für XTC-Einsteiger bzw. Neugierige. Und sonst?: "Well I Stumbled And I Fell, Like A Wounded Horse, When I Found Out, You'd Been Riding Another Man" (Track 9). Autsch...! -flagg00
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