HOME & NEWS
  DIE TONTRÄGER
  Rezension: XTC: A Testimonial Dinner - The Songs Of XTC (CD)  
  Rezension: XTC: Homespun (Vinyl)  
  Rezension: XTC: Wasp Star (Apple Venus Volume 2)  
  Rezension: XTC: Coat Of Many Cupboards  
  Rezension: XTC: Apple Box  
     
     
 
magisches schwein Eine Seite zurück Nach oben Zur Startseite

  HOME & NEWS
  DIE TONTRÄGER
  Rezension: (Vinyl)  
 
Bewertung: ***
Künstler: XTC
Titel: Homespun (Vinyl)
Autor: Wolfgang Doebeling
Ausgabe: November 1999
Rezension:
Die Demos zum Meisterwerk "Apple Venus Volume 1": alle elf Tracks, teils nur skizziert, in mehr angedachten als realisierten Fassungen. Anderes, wie etwa die Gitarren in "Knights Of Shining Kharma", klingen dagegen bereits recht ausgefeilt. Die Macca-Melodie von "I'd Like That" prallt noch frontal auf die Beach-Boys-Backing-Vocals, ohne Airbar. Fragmente und Fallstudien für den Fan. Die Strings aus der elektronischen Retorte, die intrikaten Harmonien ungeschliffen. Verkürzt die Wartezeit auf "Apple Venus Volume 2", das uns in ein paar Monaten beglücken wird.
 
 
     
     
Das aktuelle Heft
das gefallt Eine Seite zurück Nach oben Zur Startseite

  HOME & NEWS
  DIE TONTRÄGER
  Rezension: (CD)  
 
Bewertung: **
Künstler: XTC
Titel: A Testimonial Dinner - The Songs Of XTC (CD)
Autor: Arne Willander
Ausgabe: Juni 1998
Rezension:
Die immer weiter um sich greifende Sitte, verdiente Helden des Pop (manchmal aber auch verdiente Pfeifen, die plötzlich in den Camp Stand erhoben werden) mit einer Hommage zu feiern, wirft selten Mehrwert ab. Entweder sklavisch werkgetreu oder bemüht uninterpretiert oder hübsch variiert - es bringt alles nicht viel, bloß die Ehre für die Gebauchpinselten. XTC nun können die Sammlung A Testimonial Dinner"" gut gebrauchen, denn sie arbeiten wieder und haben einen Plattenvertrag unterschrieben. Cooking Vinyl präludiert dem zu erwartenden Album mit Künstlern, die man mit XTC nicht zusammengedacht hätte (Freedy Johnston, Crash Test Dummies, Sarah McLachlan, Ruben Blades) und solchen, die offenkundig sind (Spacehog, They Might Be Giants) und Joe Jackson in der Mitte. Kaum ein Brite darunter - wo ist die Ekzentrik, das Verschrobene? The Verve Pipe scheitern erwartungsgemäß an ""Wake Up"", die Dummies lösen ""All You Pretty Girls"" anständig. ""Making Plans For Nigel"" von den Rembrandts ist ein Witz, doch der Song bleibt unzerstörbar. Sahra McLachlan hat sich das süsse und unerträglich anrührende Kindergebet ""Dear God"" ausgesucht, das sowieso unter XTC-Niveau liegt. Ruben Blades hätte im Latino-Revier bleiben sollen (interessante Bearbeitung von ""The Man Who Sailed Around His Soul"" gleichwohl). They Might Be Giants können natürlich nichts falsch machen bei einer überdrehten Fassung von ""25 O'Clock"", das von XTC-Derivat Dukes Of Stratosphear stammt. Und Joe Jackson, jenseits von Gut und Böse, erinnert sich bei ""Statue Of Liberty"" wohl daran, dass er mal ähnlich gut war wie Andy Patridge. Damals. Produziert wurde die Compilation von einem Amerikaner namens David Yazbek, der sein Leben offenbar dem Lobpreis von XTC gewidmet hat. Schon seine LP ""The Laughing Man"" war eine einzige Anverwandlung, die Single ""Here Come The Ducks"" bot kürzlich gleich Partridge an der Gitarre, und nun gibt es auch ""Tock"" das neue Album des selbstverständlich kauzigen Bewunderers. Yazbek gehört zu den Leuten, die ihren Idolen überall hin folgen und sie schliesslich dazu kriegen, dass sie aus Mitleid oder Verzweiflung (und hier auch in den Anerkennung des Talents) mal in den Zylinder greifen. Vielleicht hat David Yaznek diesmal zuviel getan, denn auf ""Tock"" musiziert er mindestens so verspielt wie sein Vorbild, manchmal auch ein wenig geschraubt. Die Könnerschaft geht bereits über in Prätention und Überambition, doch Yazbeks Kleinode begeistern - auch weil sich noch kaum jemand an XTC versucht hat, die zwar Klassiker sind, aber Aussenseiter geblieben. Bevor sie noch in diesem Jahr zurückkehren: Wir empfehlen neben ""English Settlement"" die Alben ""Skylarking"", ""Mummer"" und ""Nonsuch"". Und natürlich die Singles."
 
 
     
     
Das aktuelle Heft
ich bin ein Berliner Eine Seite zurück Nach oben Zur Startseite

  HOME & NEWS
  DIE TONTRÄGER
  Rezension:  
 
Bewertung: **1/2
Künstler: XTC
Titel: Wasp Star (Apple Venus Volume 2)
  Cooking Vinyl/Indigo
Autor: Wolfgang Doebeling
Ausgabe: Mai 2000
Gewohnt gescheit: Sptizfindiges und Spleeniges vom britischen Duo

Der elektrifizierte Teil des "Apple Venus"-Zyklus ist weniger eine Fortschreibung als eine Ergänzung mit anderen, ja gegensätzlichen musikalischen Mitteln. War "Volume 1" ein genialisch versponnenes und vielschichtiges Werk voller versteckter Anspielungen und Anzüglichkeiten, tritt uns "Volume 2" entgegen wie eine Plakatwand: Pop in großen Lettern, griffigen Sprüchen und geraden, fast geometrischen Mustern.

Freilich ist es ein trügerischer Simplizismus, mit dem Andy Partridge und Colin Moulding ihre neuen (Rock-) Songs ausstatten. "Stupidly Happy" basiert auf einem halbierten Stones-Riff, der Mädchenchor in "Playground" insinuiert Auszählreime, und überall scheint eitel Harmonie zu herrschen. Doch hinter der lakonischen Lyrik, unter den kunstlosen Melodien und den schlichten Rhythmus-Strukturen tun sich Spalten, ja Abgründe auf. In "Church of Women" wird zu Reggae-Reigen und Beach-Boys-Harmonien weiblicher Reproduktionseifer besungen. Und eben daran Zweifel geschürt. "That miracle raising the living", so Partridge, sei allemal anbetungswürdig. Und dann höhnt er: "So let's put things right, let's multiply!"

"Wasp Star" wartet mit etlichen solcher Sarkasmen auf, seine Komplexität spiegelt sich nicht wie beim Vorgänger in opulenter Instrumentation und vertracktem Satzgesang, sondern kommt im Gepäck höchst einfältiger Songs. Ein Schematismus in Melodie und Reim, der einlullt. Dann, plötzlich, ein unerwarteter Schlenker, eine ungewohnte Signatur. Saccharin-Süße der Marke Macca, durchschossen mit bitteren, weltverdrossenen Worten. Ein ordinäres Riff, der zerbröselt, sich in seltsamen Spiralen verflüchtigt, nur um gen Ende wieder dazustehen wie ein Fels.

"What you never had you'll never miss, I guess", höhnt Partridge in "I'm the Man Who Murdered Love". Unterrichtsfach Liebe in der hohen Schule der Subversion. Früher wurde noch Süßholz geraspelt, heute neigt Partridge zum Gift.

As clever as expected: subtle and subversive stuff from the British duo

The electrified part of the "Apple Venus" cycle isn't so much a continuation of the first, but more a complementary record using different, even opposite musical tools. Whereas Volume 1 was a genial, quaint/baroque and multi-layered work full of hidden innuendos, insinuations and lewdness, Volume 2 comes at us with all the subtlety of a billboard: Pop in big letters, catchy slogans and straight-ahead, almost geometric patterns.

But the simplicity with which Andy Partridge and Colin Moulding furnish their new (rock) songs is deceptive. "Stupidly Happy" is based on a half of a Stones riff, the girls' chorus in "Playground" suggests schoolgirl rhymes, and harmony seems to be everywhere, pervading the atmosphere. But behind the laconic lyrics, under the simple melodies and the basic rhythmic structures, cracks, crevices, even canyons can suddenly appear. "Church of Women" is an ode to female reproductive enthusiasm sung to the sound of reggae beats and Beach Boys harmonies, but at the same time, it seems to poke at the singer's insecurities about that enthusiasm. "That miracle - raising the living", Partridge sings, is absolutely worth worshipping, only to jeer at the next turn: "So let's put things right, let's multiply!"

Wasp Star is chock full of hidden ironic and sarcastic twists; its complexity is not reflected in opulent instrumentation and tricky, tiered vocal parts as in its predecessor, but is accompanied by ear-catching, almost naive-sounding songs. A schematic system of melody and rhyme that soft-talks and narcotizes the listener. Then, suddenly, an unexpected swerve, an unusual signature. Saccharine sweet in the Macca-style, shot through with bitter, world-weary words. An ordinary riff that crumbles and goes up in a strange, spiralling cloud of smoke, only to rematerialize and stand as solid as a rock in the end.

"What you never had you'll never miss, I guess," scoffs Partridge in "I'm the Man Who Murdered Love". The course is "Love 101" in the school of subversion. Maybe they used to turn on the blarney, but nowadays, Partridge prefers venom.

[translation by Jeffrey Thomas]
 
 
     
     
Das aktuelle Heft
thanks to jeff thomas Eine Seite zurück Nach oben Zur Startseite

  HOME & NEWS
  DIE TONTRÄGER
  Rezension:  
 
Bewertung: **
Künstler: XTC
Titel: Coat Of Many Cupboards
Autor: Arne Willander
Ausgabe: circa 2004
Rezension:
Viele Schubladen, aber keine Schlüssel zum Schaffen von XTC in der 4-CD-Box: Demos, Home Recordings, frühe Fassungen aus der Phase bei Virgin bis zu "Nonsuch" 1990 - plus Kommentare der Musiker. In ihrer frühen Zeit spielten XTC einen zwar schmalen, aber schon verzinkten und verklausulierten, immer etwas zickigen Brit-Beat. Sie waren nicht so ruppig und konsistent wie die Attractions, aber allemal kunstvoller als etwa The Jam. Andy Partridge bellte im Sil des ähnlich wütenden Joe Jackson (und fand später ebenso Freude an Künstelei und Verfeinerung). Kopflastigkeit war "This Is Pop", "Life Begins At The Hop" und dem berühmten "Making Plans For Nigel" nicht vorzuwerfen. Mit dem Album "Mummer" gefielen sich XTC plötzlich in britischen Folk-Pop-Posen, die ihnen gut standen, wie "Love On A Farmboy's Wages" allerliebst beweist. Mit "Oranges And Lemons" waren sie bei den Beatles angekommen, machten nebenher mit den Dukes Of Stratosphear in Psychedelia und verschwanden 1990 mit dem bis ins letzte Detail durchgearbeiteten Meisterwerk "Nonsuch" - Partridge war mittlerweile von Madrigalen fasziniert. Ein paar Jahre später versöhnte er sich mit Colin Moulding. Anhänger der frühen, mittleren wie späten XTC kommen bei dieser Box zu ihrem Recht, doch zufrieden können sie nicht sein. Demos, frühe Fassungen, Home Recordings, Live-Aufnahmen und einige Album-Versionen geben sich die Klinken zu den vielen Schubladen in die Hand, ohne dass eine Werkschau oder ein aufschlussreicher Werkstatt-Einblick entstünden. Die frühe Heim-Version der tollen "Ballad Of Peter Pumpkinhead" kann mir gestohlen bleiben, und "Books Are Burning" brauche ich nicht von der Late-Show auf BBC. Aber bitte. In seinem angemessen verquasten Aufsatz legt der Fan Harrison Sherwood (ein Amerikaner!) dar, dass man bei XTC-Songs immer neue Wendungen und Geheimnisse entdeckt. Mittlerweile veröffentlicht Partridge ja jeden Furz als Vorstudie zu einer Platte. Und "Outtake" schreibt man hier vornehm "out take". Für Sammler von Zinnsoldaten.
 
 
     
     
aufwachsen! Eine Seite zurück Nach oben Zur Startseite

  HOME & NEWS
  DIE TONTRÄGER
Replays
XTC
"Apple Box"
November 2005

 

 

In einem weißen Karton: die Alben „Apple Venus Vol. 1“ (1999) und „Wasp Star“ (2000) und deren Vorstudien als Acht-Spur-Demos, „Homespun“ und „Homegrown“. Es war der Anfang von Andy Partridges nur noch fragmentarischer Arbeitsweise, „Apple Venus“ ist die letzte große XTC-Platte. Vielleicht der Abschied von einer Band, die auch an den eigenen Idiosynkrasien und Schrullen scheiterte. (Idea Records)

ARNE WILLANDER

In a white box: the albums “Apple Venus Vol. 1” (1999) and “Wasp Star” (2000) and early “sketches” of each of them as 8-track demos, “Homespun” and “Homegrown”. It was the beginning of the era of Andy Partridge's current working style, fragmentary at best. “Apple Venus” is the last great XTC record. Perhaps the farewell from a band whose demise/failure was due in part to their own quirks and idiosyncrasies. (Idea Records)

[translation by Jeffrey Thomas]

Das aktuelle Heft
thanks to jeff thomas Eine Seite zurück Nach oben Zur Startseite

Go back to Chalkhills Articles.

[Thanks to ]